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Laufende Forschungsprojekte

Frage aus dem PublikumQuelle: BASE/BILDKRAFTWERK

Im Folgenden sind die derzeit laufenden Forschungsprojekte zum Themenbereich "Sozialwissenschaftliche Forschung" aufgeführt und kurz beschrieben.

Neue Forschungsvorhaben werden bei E-Vergabe, der Vergabeplattform des Bundes veröffentlicht.

Nach Abschluss der Projekte finden Sie die Ergebnisse unter „Abgeschlossene Projekte“.

Übersicht der laufenden Projekte

Ansätze und Methoden des Nuclear Cultural Heritage und ihre Anwendbarkeit im Kontext des Standortauswahlverfahrens (NuCultAge)Einklappen / Ausklappen

Projektdaten
Förderkennzeichen4723F90101
Projektzeitraum03.2023 - 02.2025
Bewilligte Summe495.000 €
Ausführende StelleÖko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V., Freiburg
UnterauftragnehmerInstitut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Karlsruhe
Art der FinanzierungBASE-Forschungstitel

Projektbeschreibung

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bearbeitet soziotechnische und sozialwissenschaftliche Fragestellungen rund um das Standortauswahlverfahren für hochradioaktive Abfälle.

Ein Themenschwerpunkt in diesem Zusammenhang sind die vergangenen, gegenwärtigen sowie zukünftigen nuklearen Energiekulturen Deutschlands. Damit leistet das BASE einen wissenschaftlichen Beitrag zur Schaffung und Beständigkeit des deutschen nuklearen Gedächtnisses. Dieses Gedächtnis soll insbesondere zu einem langfristig verantwortungsvollen Umgang mit der risikobehafteten Atomenergieerzeugung sowie deren radioaktiven Hinterlassenschaften beitragen.

International, aber auch in Deutschland, findet die Idee eines Nuclear Cultural Heritage, vermehrt Aufmerksamkeit. Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Begriff „nukleares Kulturerbe“. Dahinter verbirgt sich all das, was mit nuklearer Wissenschaft und Technologie in Kontakt gekommen ist.

Der Diskurs zu dieser Idee wird geprägt von Akteuren aus Wissenschaft, Kultur, Kunst, Politik und Wirtschaft. Diese widmen sich mit unterschiedlichen Ansätzen, Methoden und Konzepten der Schaffung eines Kulturerbes der nuklearen Vergangenheit.

So entsteht in einer Gesellschaft ein gemeinsam geteiltes Verständnis darüber, was als bewahrenswert erachtet wird und woran man sich wie erinnern möchte. Darüber also, was in Deutschland zu einem nuklearen Kulturerbe zählen soll.

Dabei kann ein solches Kulturerbe sowohl materielle als auch immaterielle Objekte und Praktiken umfassen. Mögliche materielle Beispiele wären Museumsausstellungen, zurückgebaute Atomkraftwerke, Landschaften des Uranabbaus oder auch Archive. Als immaterielles Erbe bestehend aus kulturellen Praktiken können zum Beispiel die deutsche Anti-Atomkraft-Bewegung und ihre Protestformen beschrieben werden.

Dieses Forschungsprojekt dient dazu:

  • die Konzepte des Nuclear Cultural Heritage besser zu verstehen,
  • ihre Übertragbarkeit auf Deutschland zu untersuchen sowie
  • die Rolle eines nuklearen Kulturerbes im Standortauswahlverfahren zu betrachten.

Vor diesem Hintergrund sollen konkret folgende Fragen beantwortet werden:

  1. Wie kann ein deutsches nukleares Kulturerbe einen Beitrag zur Sicherheit bei der nuklearen Entsorgung leisten?
  2. Welche Rolle spielen die deutschen nationalen, regionalen und lokalen nuklearen Kulturen und Identitäten sowie Erinnerungskulturen? Und wie kann vor diesem Hintergrund ein deutsches nukleares Kulturerbe beschaffen sein?
  3. Wo, wie und von wem wird in Deutschland bereits ein nukleares Kulturerbe umgesetzt?

Das Forschungsprojekt verbindet die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema „Nuclear Cultural Heritage“ mit konkreten, zukünftigen Herausforderungen der nuklearen Entsorgung in Deutschland. Aufgrund seines grundlegenden Charakters haben die Forschungsergebnisse Relevanz für alle am Standortauswahlverfahren beteiligten Institutionen, Gremien und Individuen.

Innovationsökonomische Fragestellungen für das sozio-technische System Kernkraft im Rahmen der sozial- ökologischen TransformationEinklappen / Ausklappen

Projektdaten
Förderkennzeichen 4722B50101
Projektzeitraum11.2022 - 10.2025
ProjektleitungBASE-Forschungsabteilung
in Kooperation mitTechnische Universität Berlin

Projektbeschreibung

Die langfristig sichere nukleare Entsorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Sie ist ein elementarer Teil der sozial-ökologischen Transformation. Diese Transformation zielt darauf ab, unsere Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens und Wirtschaftens nachhaltig und innerhalb der Grenzen unseres Planteten umzugestalten.

Für die Transformation des Energiesystems, hin zu einer kohlenstoffarmen Energieerzeugung, erfährt der Einsatz von Kernkraft sowie die Forschung und Entwicklung von Reaktortechnologien international verstärktes Interesse. Vor diesem Hintergrund ist zu beobachten, dass die Kernkraft als „saubere“ Technologie forciert wird.

Ziele dieses Projektes sind:

  1. Der Anfall von radioaktivem Abfall wird bei diesem Überlegungen nicht berücksichtigt. Das Abfallmanagement und die erforderliche Endlagerung radioaktiver Abfälle stellt jedoch eine unvermeidbare Aufgabe für jetzige und künftige Generationen dar. Ein sicherer Umgang muss gewährleistet werden, um den Kontakt mit Mensch und Umwelt auch langfristig zu vermeiden.

    Um den Anfall von radioaktiven Abfällen gleichsam wie CO2- Emissionen in die entsprechenden Nachhaltigkeitskonzepte zu integrieren, werden Kriterien und Indikatoren benötigt. Deren Erarbeitung ist ein Ziel dieses Projektes.

  2. Als Teil des zukünftigen Energiesystems werden auch die derzeitigen Leichtwasserreaktoren und sogenannte neue Reaktorkonzepte in Erwägung gezogen. Damit stehen sie erneut im Blickfeld von internationalen Forschungstätigkeiten.

    Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, diese Bestrebungen zu analysieren und kritisch einzuordnen. Nationale Innovationsprozesse sollen multi-dimensional betrachtet werden. Entsprechende Rahmenbedingungen ausgewählter Länder werden in diesem Zusammenhang ebenfalls betrachtet und ausgewertet.

Das BASE führt dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin durch. Dabei stellt das BASE einen befristeten Arbeitsplatz zur Verfügung und die Technische Universität Berlin übernimmt die Erstbetreuung der Doktorarbeit. Dieses Projekt ist das erste Promotionsvorhaben des BASE.

Erfahren Sie mehr: BASE startet Doktorand:innen-Programm (Meldung des BASE vom 08.02.2023)


Stand: 10.04.2024