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BASE-Newsletter

Ausgabe 1 | 12.01.2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Jahr 2022 beginnt mit einer bedeutsamen Meldung zur europäischen Atompolitik: Die EU-Kommission hat zum Jahreswechsel einen Vorschlag vorgelegt, nach dem Investitionen in Atomenergie als nachhaltige Wirtschaftstätigkeit eingestuft werden sollen.

Aber kann Atomkraft wirklich ökologisch nachhaltig sein? Den Vorschlag der EU hat das BASE aktuell bewertet und kommt zu einem eindeutigen Schluss: „Aus fachlicher Sicht ist die Einordnung von Atomkraft als nachhaltige Form der Energieerzeugung nicht haltbar“, erklärt BASE-Präsident Wolfram König. „Die Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie, sie erzeugt Abfälle und birgt die Gefahr des Missbrauchs von radioaktivem Material für terroristische und kriegerische Zwecke.“

Der Entwurf der EU-Kommission beruft sich im Wesentlichen auf einen Bericht des Joint Research Centres (JRC), den das BASE bereits im Juni 2021 in einer Fachstellungnahme für das Bundesumweltministerium bewertet und bei dem es fachliche Mängel festgestellt hatte.

In dieser Sonderausgabe unseres Newsletters haben wir die wichtigsten Beiträge des BASE zum Thema für Sie zusammengefasst.

Eine spannende Lektüre und einen guten Start ins Jahr 2022 wünscht

Ihre Internetredaktion

BASE bewertet Vorschlag der EU-Kommission

Mit der EU-Taxonomie will die Kommission eine Reihe von Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig einstufen, die damit besonders interessant für Finanzinvestitionen werden. Bei ihrer Entscheidung zur Atomenergie stützt sich die EU-Kommission auf ein Gutachten des Joint Research Centres (JRC). Über die Einstufung als nachhaltige Energieform und die Folgen wird aktuell auf europäischer und internationaler Ebene intensiv diskutiert. Lesen Sie hier die Stellungnahme des BASE zur aktuellen Debatte.


BASE-Termin in Brüssel: JRC-Bericht unterschätzt Risiken der Atomkraft

Klare Stellung zur geplanten EU-Taxonomie bezog das BASE am 9. November 2021 in Brüssel: Atomenergie ist ökologisch nicht nachhaltig. Die Standpunkte des BASE-Gutachtens präsentierte Jochen Ahlswede, Leiter der Abteilung Forschung und Internationales. Aus Sicht des BASE ist der JRC-Bericht unvollständig und unterschätzt die Risiken der Atomenergie und radioaktiver Abfälle.


Fachstellungnahme des BASE zum JRC-Bericht

Bereits im Juni 2021 analysierte das BASE in einem umfassenden Gutachten die Einstufung der Atomenergie als nachhaltige Form der Energiegewinnung. Anlass für die Stellungnahme war der Bericht des Joint Research Centres (JRC), einer Generaldirektion der EU, deren Ursprung die Nuklearforschung war. Der JRC-Bericht bewertete im März 2021 die Umweltbilanz von Atomenergie positiv. Die Gegenargumente des BASE können Sie hier einsehen.


BASE lässt Mini-Reaktoren analysieren

Derzeit werden im Kampf gegen den Klimawandel immer wieder kleine, modulare Reaktoren – die Small Modular Reactors (SMR) – thematisiert. Sie versprechen günstige Energie, Sicherheit und wenig Abfälle. Das BASE hat diese Konzepte in einem Gutachten bewerten lassen. Es kommt zu dem Schluss, dass der Bau von Mini-Reaktoren nur bei sehr hohen Stückzahlen wirtschaftlich und bei weiter Verbreitung mit erheblichen Risiken behaftet ist.


BASE-Präsident im Interview: Atomkraft ist nicht nachhaltig

Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) stellt BASE-Präsident Wolfram König zur aktuellen Taxonomie-Debatte der EU klar, dass Atomkraft nicht als nachhaltig gelten kann. Außerdem betont er, dass Mini-Reaktoren (Small Modular Reactors), wie sie Frankreich plant, keine Lösung sind. „All unsere Studien dazu sagen: Auch mit Mini-AKW geht es nicht in eine bessere Zukunft.“


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E-Mail: info@base.bund.de

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