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Verantwortung für den radioaktiven Abfall übernehmen

Transformation der Energieversorgung bedeutet auch, die Sicherheit für die Altlasten einer fehlgeleiteten Energiepolitik zu garantieren

Ausgabejahr 2021
Datum 04.05.2021

Wolfram König und Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke in der BASE-Ausstellung "suche:x" Eröffnung der Ausstellung "suche:x" in DüsseldorfIn der Ausstellung: Wolfram König und Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke Quelle: BASE

In gut 20 Monaten werden in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet. Doch das tatsächliche Ende dieser Hochrisikotechnologie wird auch in unserem Land erst in Jahrzehnten erreicht sein.

„Erst wenn die Atomkraftwerke zurückgebaut, die Herstellung von Brennelementen beendet und die derzeit in vielen Zwischenlagern über die Bundesrepublik verteilten atomaren Abfälle dauerhaft sicher endgelagert sind, ist der Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Atomenergie vollendet“, erläutert Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), anlässlich der Eröffnung der Ausstellung suche:x im nordrhein-westfälischen Landtag vor der Landespressekonferenz in Düsseldorf.

Das BASE beaufsichtigt das Auswahlverfahren und organisiert die umfassende Beteiligung in allen Schritten bis zur Feststellung eines Endlager-Standorts in Deutschland. Dabei hat das Bundesamt auch eine eigene Ausstellung zur Suche nach einem Endlager für atomare Abfälle konzipiert, die bis zum 21. Mai 2021 im Landtag Nordrhein-Westfalens zu sehen ist.

Im Blickpunkt der derzeit laufenden bundesweiten Suche stehen insbesondere die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente aus Atomkraftwerken und verglasten Abfälle aus der Wiederaufarbeitung, die am Ende der Kraftwerkslaufzeiten rund 1.900 Castorbehälter füllen. Sie stehen derzeit in 16 zentralen und dezentralen Zwischenlagern an der Erdoberfläche – in Nordrhein-Westfalen in Ahaus und Jülich. Für diese Abfälle wird in der gesamten Bundesrepublik nach einem geeigneten Endlagerstandort gesucht, das tief unter der Erde errichtet werden soll.

Hierfür wurde im Jahr 2016 von Bundestag und Bundesrat mit sehr breiter Mehrheit ein Suchverfahren auf den Weg gebracht. Nach streng wissenschaftlich begründetem Vorgehen unter umfassender Beteiligung aller Interessierten von Beginn an hat das mit der Suche beauftragte Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH, am 28. September 2020 ihr erstes Zwischenergebnis der Öffentlichkeit vorgelegt, den sogenannten Zwischenbericht Teilgebiete. Demnach verfügen 54 Prozent der Fläche Deutschlands und rund 30 Prozent der Landesfläche in Nordrhein-Westfalen über geologische Eigenschaften, die eine vertiefende Betrachtung sinnvoll erscheinen lassen.

Dieses erste Ergebnis wird derzeit in einem neuen Beteiligungsformat beraten: der Fachkonferenz Teilgebiete, in der neben Bürgerinnen und Bürgern auch Wissenschafler:innen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Kommunen vertreten sind.

Im sich anschließenden nächsten Verfahrensschritt soll dann eine sehr begrenzte Anzahl von Standortregionen für eine intensive Untersuchung identifiziert werden. Dieses einmalige Verfahren zur Standortfindung eines sicheren Endlagers wird nur dann zu einem Erfolg werden, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen einschließlich der Politik auf den unterschiedlichen Ebenen ihrer Verantwortung für kommende Generationen gerecht werden und nicht in reflexhafte Beantwortung – nämlich der Forderung nach Verschieben der Abfälle in andere Regionen oder spätere Zeiten – verfallen. „Mit unseren stabilen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen stehen wir für unsere Kinder und allen weiteren Generationen in der Pflicht, uns um den sicheren Verbleib dieser hochgefährlichen Abfälle zu kümmern“, so Wolfram König.

suche:x - virtuelle Ausstellung zur Endlagersuche

Beteiligung bei der Endlagersuche

Phasen des Suchprozesses

Berichterstattung auf Zeit Online

Stand: 04.05.2021

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